Eine Idee wird Wirklichkeit
Die Frühförderstelle nahm 1981 ihre Arbeit auf. Die Anfänge der Frühbehandlungen wurden aber bereits zehn Jahre zuvor gelegt und sind eng mit dem sozialen Engagement einzelner Persönlichkeiten verknüpft.

Der Kevelaerer Kinderarzt und damalige 1. Vorsitzende der Aktion St. Nicolaus e.V., Dr. Ferdinand Helpenstein, bot zu Beginn der siebziger Jahre in seiner Praxis uneigennützig eine krankengymnastische Behandlung für behinderte Kinder an. Das Versorgungssystem war zur damaligen Zeit noch nicht ausgebaut, und Eltern mussten für qualifizierte Behandlungen lange Anfahrtswege in Kauf nehmen.
1979 legte unter Federführung der damaligen Geschäftsführerin, Sabine Augustin, die Lebenshilfe ein Konzept zur Gründung einer heilpädagogischen Frühförderstelle für den Altkreis Geldern vor. Nahezu gleichzeitig beantragte auch die Aktion St. Nicolaus die Einrichtung einer Frühförderstelle. Auf Anregung des damaligen Kreisdirektors Rudolf Kersting wurde unter Beteiligung der Kreisverwaltung in Kleve die gemeinsame Trägerschaft vertraglich beschlossen.
Die Stadt Kevelaer unterstützte das Vorhaben durch Überlassung geeigneter Räumlichkeiten, sodass ein anfänglich eingerichtetes Provisorium im alten Rathaus schnell wieder verlassen werden konnte. Auf Antrag der Lebenshilfe konnten über die „Aktion Sorgenkind" (heute „Aktion Mensch") umfangreiche Mittel für Umbau und Erstausstattung bereitgestellt werden.
Die Aktion St. Nicolaus behielt ihre Zuständigkeit und Verantwortung für die krankengymnastische Abteilung, während die Lebenshilfe die heilpädagogische Betreuung sicherstellte. Die Frühförderstelle trat dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband, einem Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege, bei und nahm ihre Arbeit im gesamten Kreis Kleve auf.